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02.05.2024, 18:30

Offene Schienenbus


Ort: Bahnlandschaft
Samstag, 12.08.2023 um 13:08

Ansprache vom 06.08.2023 durch den Vorsitzenden

Lasst ein donnernd Hoch uns bringen Wipperfürth und Gummersbach. Lasset hell die Gläser klingen, das gekommen ist der Tag. Wo verbunden unsere Kreise endlich durch die Eisenbahn. Stimmt an das Lied zum Preise dass das Werk nun ist getan.

1902 eröffnete Oberregierungsrat Fink mit diesen Worten die Eisenbahn Verbindung nach Gummersbach, bereits 1876 wurde der Abschnitt Lennep Wipperfürth eröffnet und aus dem Dorf Wipperfürth wurde eine Stadt.

Hiermit möchte ich Sie alle herzlich begrüßen und möchte einen kleinen Rückblick auf die Geschichte geben.

1946 nach dem Krieg wurde auf Befehl der britischen Militärregierung 5 Baracken für Flüchtlinge auf diesem Gelände gebaut, bis 1960 fanden über eine Millionen Vertriebene aus dem Osten von hier aus eine neue Heimat. Man nannte den Bahnhof auch den Rangierbahnhof der Vertreibenden.

Bis Ende der 60er gewann die Bahn immer mehr an Bedeutung, danach verlor diese durch die falsche Verkehrspolitik immer mehr an Nachfrage.

1986 fuhr, trotz vielem Protest der Letzte planmäßige Personenzug und 1990 der letzte Güterzug, es sollte noch viele Jahre mit Protesten und vergebene Überzeugungsarbeiten dauern, bis im Jahre 2007 endgültig für Wipperfürth die Bahn verloren war.

2009 begann der Gleisrückbau und 2010 entstand über die Regionale 2010 der Radweg.

Damit wäre die Geschichte der Eisenbahn für Wipperfürth vorbei,……..

wenn es nicht Mitarbeiter der Stadt gegeben hätte, die den Wert der Geschichte frühzeitig erkannt hatten.

Diese sicherten frühzeitig Gleise, Prellbock Signale und Schotter. Mit der regionalen 2010 entstand die Möglichkeit die Vision einer Bahnlandschaft finanziell zu stemmen und mit dem Konzept des“ Lost Place flossen Gelder aus dem Topf der Regionalen 2010.

Das neu entstandene Bahngelände sollte von der Natur zurück erobert werden, ein Zeichen für die Vergänglichkeit, und das das Zeitalter der Bahn in Wipperfürth endgültig vorbei ist. Schotter und Gleise sollten überwuchert werden und den Insekten ein Zuhause bieten.

2013 wurde ein Partner für den Schienenbus gefunden, Mitglieder des Film-Club 86 übernahmen die Patenschaft und fingen an den Schienenbus von innen zu renovieren.

2015 wurde das Projekt Bahnlandschaft offiziell eingeweiht. 2019 Gründete sich die Wipperfürther Bahnlandschaft e.V, die sich nicht nur um den Schienenbus kümmern, sondern um das gesamte Bahngelände.

Mit einer anderen Vision wurde gestartet, weg von einem Lost Place zu einer erlebbaren Bahnlandschaft, wo der Bürger und die Natur Platz finden, Gleise und Bahn Requisiten erhalten bleiben und an die Zeit der 70/80 erinnern als der Bahnverkehr in Wipperfürth noch lief und es noch keine Handys gab.

Ein Rückzug Gebiet für Menschen und Interessierte Bürger darstellt. Mit der Schenkung eines Waggons konnte das Konzept der neuen Gestaltung schnell umgesetzt werden, aber nicht ohne viel Widerstand. Denn diese andere Vision war bereits seit 2013 ein Ziel, weil es einfach nicht verständlich war, den Schienenbus und das wertvolle Gelände mit seiner Geschichte dem Wildwuchs zu übergeben und es dauert 10 Jahre bis wir Ihnen stolz diese neue Bahnlandschaft Wipperfürth zeigen dürfen.

Ich darf sagen, das die Ursprungsidee sehr einfach war, weil man einfach nichts tun muß.

Die neue Vision von einem Bahngelände ist sehr Arbeitsaufwendig und braucht Menschen die dahinter stehen und helfen , wie es in den nächsten 10 Jahren wird, macht mir Sorge.

Zum Lost Place kann es immer und schnell kommen, denn die Natur ist sehr mächtig.

Ein Beispiel ist das letzte original Gleis unter der Nordtangente Brücke.

Ein Gleis ist nicht mehr erkennbar, obwohl es vor 2 Jahren komplett frei geschnitten wurde.

Das was sie hier sehen, wäre ohne Unterstützung von vielen Seiten nie möglich gewesen besonders auch durch unsere Bürgermeisterin, Frau Loth.

Die erlebbare Bahnlandschaft erfährt viel Zuspruch durch Besucher, Schulklassen, Kirche und Stadt. Nachdem bereits 2 Friedensmärsche von hier begonnen wurden, darf man den Platz nun auch als Friedensplatz bezeichnen.

Wir möchten uns bei allen bedanken, die dies möglich gemacht haben und die einfach auch mal über ihren Schatten, für diese neue Vision gesprungen sind.

Ich hoffe es wird in dieser Form noch einen langen Bestand haben.

Vielen lieben Dank.

Ich wünsche uns allen heute hier einen schönen Tag, wir zeigen Ihnen gerne alles und sind für sie da, Grillwürstchen und Getränke stehen für Sie bereit.

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Autor: Klaus Fink / Fotos: